Eine Reise zur Insel der letzten Drachen

 

Auf der Suche nach einem neuen Abenteuer machten wir uns auf den Weg nach „Labuan Bajo“, eine kleine Hafenstadt in Indonesien. Der Beginn einer atemberaubenden Rundreise, die uns  der Reiseveranstalter „Reisefieber“ ermöglichte.

Anreise:

Langsam steigt die Nervosität, unruhig wackle ich mit meinen Füßen zu der Melodie in meinen Ohren, die aus den Kopfhörern strömt. Immer noch den gierigen Blick aus dem Fenster. Die schwammig malerischen Umrisse beginnen sich zu lichten. Scheinbar endlos erheben sich die vielen kleinen Inseln wie Vulkane aus den Wassermassen. Von hier oben, aus dem kleinen Fenster des Flugzeugs, erscheint das in der Sonne glitzernde Blau fast schon friedlich. Auf offenem Meer allerdings erkennt man die Kräfte des Meeres. Unserem Ziel kommen wir immer näher. In wenigen Minuten ist es soweit. Wir verlieren an Höhe.

Landung: Labuan Bajo, Komodo Airport.

 

Wir wurden herzlich von unserem Guide begrüßt und direkt zum bezaubernden Hafen Labuan Bajo’s gebracht.  Dort wartete unsere Crew schon auf uns. Wir stiegen in ein kleines Motorboot ein.

 

Vier Versuche, dann sprang der alte Motor endlich an. Breit grinsend fuhren wir auf ein halbes Dutzend großer alter Schiffe zu. Beeindruckend, dass diese noch schwimmen. Da, zwischen den ganzen alten verrosteten Schiffen versteckte sich ein richtiges Schmuckstück: Ein Holzschiff mit zwei Schlafkabinen. Liebevoll nannten wir es „unser Piratenschiff“, da es etwas den Schiffen aus Fluch der Karibik ähnelte. Natürlich in einer kleineren Ausführung. Unser Gepäck brachte man in unserer Kabine unter. Das Schiff legte ab und verließ den Hafen. Mit an Bort ein Kapitän, ein Matrose, ein Koch und unser deutschsprachiger Guide.

 

Mit einem leichten Wellengang begann unsere Reise. Das erste Ziel war eine kleine Insel namens „Kelor“ , die wir nach etwa 2h erreichten.

 

Ein Ort wie ein Paradies. Umgeben von kristallklarem Wasser, das sich wie Federwolken um die Insel ausdehnte, legte unser Schiff an. Mit einem kleinen Motorboot wurden wir die letzten Meter an den traumhaften Strand gebracht. Für einen Moment Robinson Crusoe sein. Der Strand, so weiß und fein wie Puderzucker. Dazu eine Sandbank, die sich irgendwo im Wasser verlor. Einsamkeit, Ruhe, nur das Rauschen der Wellen ist zu hören. Schnorcheln in einer unberührten Unterwasserwelt, umgeben von vielen bunten Fischen.

Wer träumen möchte, ist hier definitiv richtig. Nach einem einstündigen Aufenthalt wurde das nächste Ziel angesteuert. 

 

Der Komodo-Nationalpark „Rinca“. Der Nationalpark ist der einzige Ort der Welt, an dem man die legendären “Komodo Dragons“, die letzten Drachen der Erde in freier Wildbahn erleben kann.

 

Auf dem Schiff: 10 km vor der Küste des Nationalparks.

 

Durch einen leichten Wellengang schaukelt unser liebevoll genanntes „Piratenschiff“ vorbei an auftauchenden Schildkröten und einsamen malerischen/ farbintensiven Buchten. Die Stille wird durch unseren laufenden Motor gestört und so ergreifen einige Vögel die Flucht. Wie gesund die Natur doch ohne die Hand des Menschen aussieht.

 

Inseln, die von Bäumen überquellen und ihr intensives Grün der Sonne entgegen strecken. Landschaftlich ein Paradies. Alles sieht so friedlich aus, doch der Schein trügt.

 

 

Wir kamen der Anlegestelle näher und wurden schon von zwei braungebrannten lachenden Männern erwartet, die unser Schiff am Poller festmachten. Auf dem Holzsteg saß ein kleines Kapuzineräffchen, das uns mit Affenlauten begrüßte.

 

Als wir ein lebloses Gebiet durchquerten, das den Charme der letzten Drachen widerspiegelte, hatte man das Gefühl, in eine andere Zeit zu reisen. Es schien, als wären wir auf einem anderen Planeten.  Der Weg war beeindruckend und die Landschaft einfach faszinierend.

 

Ein Ranger erwartete uns. Nach dem Auswählen der Strecke sprach er noch wichtige Verhaltensregeln an. Dann machten wir uns endlich auf den Weg, die letzten Drachen in Natura zu sehen.  Wanderung durch eine savannenähnliche Landschaft.

 

Schau, da, es scheint als seien sie aus dem Film „Jurassic Park“ entsprungen: Wie eine riesige Schlange mit Beinen, bis zu 3 Meter lang, 80 kg schwer und bis zu 18 km/h schnell. Ein absoluter Kannibale, der keine Feinde hat und so alles und jeden angreift. Komodowarane sind sehr schlaue Tiere, die dasselbe Alter wie wir Menschen erreichen können. Einfach faszinierend.

Das Schiff legte ab und steuerte das nächste Ziel an. Vorbei an auftauchenden Schildkröten sah man es endlich, das Inselziel „Pempe“.  Traumhafter Strand und eine tolle Unterwasserwelt. Die einzigen Inselbewohner sind Ziegen.

Was uns später erst bewusst wurde, war, dass wir Zeugen eines echten Spektakels sein durften.

 

Nach dem Verlassen der kleinen Insel stellten wir uns auf den Beobachtungsposten mit Blick auf die Insel „Kalong“ die direkt neben „Pepe“ liegt. Die Sonne begann unter zu gehen. Ein Abendhimmel in vielen verschiedenen Farben. Beeindruckender wurde dieser Moment, als plötzlich fliegende Hunde „Flying Foxes“ über Kalong emporstiegen  und sich auf den Weg aufs Festland machen. Der Himmel färbte sich schwarz und die Flying Foxes machten sich auf die Suche nach etwas Essbarem, Bananen gehören zu Ihrer Lieblingsfrucht. Ein unvergessliches Erlebnis. Nach etwa einer halben Stunde war das Spektakel vorbei.

 

Schlafplatzsuche auf ruhigem Gewässer. Kumbing Island ist perfekt geeignet dafür. Der Anker besiegelte unseren Schlafplatz.

Nach dem Abendessen erzählte man uns Geschichten über die Komodo Dragons. Eine davon möchte ich euch gerne erzählen da es mir kalt den Rücken runter lief.

 

Eine zehn köpfige Reisegruppe besucht den Rinca Komodowaran Nationalpark auf dem über 1500 Komodowarane leben.

Bei der Auswahl der Strecke mit einem Ranger entscheiden Sie sich für die lange Strecke die über 3h geht.

  

Ansprache des Rangers: 

1. Niemals entfernen von der Gruppe unter Leitung des Rangers.

2. Man kann sich leicht verirren und die Konodowarane sind Kanibalen sie werden dich ohne zögern angreifen und töten.

3. Tagsüber halten sie sich in den Tiefen des Dschungels auf, früh morgens auf den Höhen der Berge. 

4. Komodowarane können 3 Meter groß werden und 80 kg schwer. 

5. Sie beißen und ziehen sich dann zurück

 

Nach der Ansprache ging das Abenteuer los. 

Die Reisegruppe entfernt sich unter Leitung eines Rangers vom Camp und machen sich auf den Weg durch den Nationalpark.

Viele Bilder wurden gemacht von exotischen Tieren, wie der Gottesanbeterin, Affen, Schmetterlingen, Schlangen, Insekten und vieles mehr. Ab und zu sieht man einen Komodowaran unter einem Baum dösen. Die Nachmittagshitze drückt. Nicht nur auf den Menschen.

 

Ein etwas korpulenter alter Mann hat die Gruppe nach etwa 1,5h verloren und sich verirrt. Er versucht, nach Hilfe zu suchen. Vergeblich. Mit dem Gedanken, an einem der Berge ein SOS- Zeichen zu senden, machte er sich auf den Weg bergauf. Als die Sonne sich mit einem traumhaften Sonnenuntergang verabschiedete, versuchte er vergeblich, auf sich aufmerksam zu machen.

Ein Hilfeteam konnte sich erst am nächsten Tag auf die Suche machen, da es nachts wegen der Komodowarane einfach zu gefährlich ist.

 

Die Ranger fanden am nächsten Tag gegen Mittag, mehrere Kilometer abseits der Strecke nur noch Brille und Schuhe. Von dem Tourist fehlt bis heute jede Spur, denn Komodowarane fressen alles sogar die Knochen.   

 

Weiterfahrt um 4.30 Uhr. Das heutige Ziel, Komodo Nationalpark „Komodo“. Dieser Ort ist touristisch sehr bekannt. Was uns auffiel: Die Komodowarane sind dort viel größer. Hier sah man einige drei Meter Riesen. Als wir danach fragten, an was das wohl lag, antwortete der Ranger: “Bei uns gibt es viel mehr Essen, schaut wie viele Touristen hier Tag für Tag eintrudeln. Leichte Beute.“  Zum Lachen war uns nach den Geschichten am Tag zuvor nicht wirklich, da schon einige Menschen gestorben sind.

 

Um den „Pink Beach“ noch alleine genießen zu können, sind wir etwas früher vom Komodo Nationalpark aufgebrochen. Unser Guide hatte uns darauf hingewiesen, dass in etwa einer Stunde einige Touristen diesen Ort besuchen. Diese Stunde haben wir genossen. Wer ist schon an so einem traumhaften Platz ganz alleine? Den rosaroten Touch hat der Strand durch feine Muschel und Korallenteilchen erhalten. Traumhaft nicht wahr?

 

Als die ersten Besucher eintrafen, traten wir die Heimreise an, eine vierstündige Fahrt nach Labuan Bajo.

Unsere Reise bei Reisefieber. Einfach auf den blauen Butten klicken und vorbeischauen. 

Viel Spaß